OTTO-Geschichte
Die Oldtimer Freunde Osterode und OTTO
In jeder Region, Stadt oder Dorf gibt es Freunde von alten Dingen. Diese sind manchmal groß oder klein, manchmal sind es Briefmarken, Bierdeckel, Motorräder oder Autos. Die letzteren nennt man Oldtimer, weil sie aus alten Zeiten stammen. Es gibt sehr alte Oldtimer darunter, aber auch die Youngtimer, zu denen man die Fahrzeuge ab einem Alter von 20 Jahren zählt.In Osterode am Harz hat es immer solche Freunde und Sammler gegeben, die heimlich ihr altes Vehikel in der Garage aufbewahrt haben, um es mal sonntags zu einem Ausflug zu bewegen.In den 90er Jahren haben sich von der Schule her einige jüngere Oldiefans mit alten Sternen, Strich achter, Ford oder Heinkel zusammengefunden, um sich gegenseitig beim Reparieren und Schrauben zu helfen. Gemeinsam konnte man sich eine Garage mieten und das teure Werkzeug gemeinsam nutzen. Man vertrug sich und half ohne gegenzurechnen. Auf diese Weise ist der Schreiber dieser Zeilen in den Kreis aufgenommen worden, als er mit seinem alten Mercedes beim Tanken auffällig wurde. „Schau doch mal bei uns herein.“ Dieser Kreis besteht nun schon viele Jahre und hat sich den Namen Oldtimer Freunde Osterode gegeben. Man hat auch ein eigenes Logo. Es ist ein lockerer Verband mit Vereinscharakter aber ohne Vereinsgesetze.
Neben dem Hobby mit/für alte Autos besucht man zuweilen eine Oldtimerausstellung oder Messe, denn überall in der Region und in Deutschland hat das Hobby zugenommen. Hier und da veranstalten Oldtimer-Liebhaber eine Ausstellung oder anlässlich eines Dorffestes werden alte Traktoren und Mopeds ausgestellt, um für das Hobby zu werben. Da kann es schon vorkommen, dass einer angesteckt wird oder sich an seine alte Herkules in der Scheune erinnert. Zu einer derartigen Ausstellung in Walkenried, auf dem schönen Geiersberg, waren im Jahre 2000 die Oldtimerfreunde André und Hans gefahren. Es ist ein herrlicher Platz und ein wunderschönes Treffen mit interessanten Fahrzeugen. Auf der Rückfahrt nach Osterode meinte André: „Hans, das können wir doch auch in Osterode!“ War das eine Frage oder eine Aufforderung? Diese Bemerkung ließ dem Hans keine Ruhe und bereits abends hatte er den Namen für ein solches Treffen in Osterode geboren. Hans ist ein Freund von Abkürzungen und so entstand aus dem „Oldtimer Treffen Osterode“ der Name für ein Treffen, das sich viele Jahre als OTTO etablierte. Es sind die Anfangsbuchstaben der Worte. Der geeignete Platz für eine derartige Ausstellung in Osterode ist natürlich der historische Kornmarkt mitten im Zentrum von Osterode, der historischen Kreisstadt am Harz. Dieser Wunsch wurde positiv mit den Verantwortlichen der Stadtverwaltung gelöst. Um dem Ganzen eine irritierende, aber nachwirkende Bedeutung zu geben, wurde das erste Treffen
OTTO, das Erste
genannt. Es handelte sich nicht um König Otto, den ersten oder Otto, den Dicken, nein es war das erste Treffen und ihm sollten viele weitere folgen. Eine Bildfolge dokumentiert die erfolgreichen Ausstellungen mit hervorragenden und gepflegten Fahrzeugen.
Im Moment dieser Niederschrift stehen die Oldtimer Freunde Osterode vor dem Zwölften. Der Name OTTO hat sich in der Szene und in der Region durchgesetzt und wenn man von OTTO in Osterode spricht, dann: „Wir gehen dahin, um alte, gepflegte Fahrzeuge zu bewundern“, oder „Wir fahren dahin, um unser Schmuckstück zu zeigen.“
Ein OTTO-Sonntag
Ein wenig Planung ist zu einem OTTO erforderlich. Die Platzfrage war ja frühzeitig geklärt. Anschriften von Oldtimerbesitzern wurden fleißig gesammelt und Gönner und Förderer gewonnen. Zum OTTO werden die Interessenten schriftlich eingeladen. Die Gastronomie des Kornmarktes trägt mit Speis und Trank zur Versorgung bei. Für die Aussteller werden in jedem Jahr kleine, liebenswerte Geschenke bereitgehalten, die von einzelnen gesammelt werden. Eine Tombola mit vielen großen und kleinen Preisen ist ein interessantes Begleitprogramm, bei dem Aussteller und neugierige Besucher Lose ziehen können. Bisher hatte die Tombola nur echte Preise, nie wurden Nieten gezogen. Der Erlös der Tombola wird dem Weißen Ring und der Hospiz-Gruppe Osterode zu gleichen Teilen gespendet. Erste Preise werden immer von den Autohäusern gesponsert, wie z.B. eine Ausfahrt in die Autostadt Wolfsburg oder ein flottes Auto für einige Kilometer am Wochenende. Ein Preisrätsel mit einem Motor oder einer Karosserie fordert das spezielle Wissen der Experten heraus, die immer eine Lösung finden. Die Bilder zeigen interessante große und kleine, breite und schmale Exponate, welche von den Besitzern immer herausgeputzt vorgestellt werden. Schön sind immer die Bemerkungen von Besuchern, wenn sie an ihr früheres Fahrzeug erinnert werden, oder: „Da habe ich als Kind immer hinten sitzen dürfen.“ Die offene Atmosphäre und das freundliche Miteinander machen OTTO zu einem liebenswerten Treffen, bei dem auch Rat und Vorschläge eingeholt werden können. Manchmal kommen die ersten Aussteller schon gegen 8.00 Uhr, um einen schönen Platz auf dem Markt zu erhalten. Tagsüber besteht ein Kommen und Fahren, manche bleiben nur ein paar Stunden, einige verharren den ganzen Tag bis zum Schluss gegen 18.00 Uhr.
Kontakte der Oldtimer Freunde Osterode
Bei jedem Oldtimertreffen oder bei Ausstellungen gibt es Kontakte zu Autobesitzern gleicher Fabrikate oder Autotypen, sowie Absprachen, dass jemand sein Fahrzeug aus bestimmtem Gründen hier und da vorstellen soll. Manchmal ergänzt ein Oldtimer eine gewisse Auswahl und bildet den Höhepunkt einer Flotte. Die Oldtimer Freunde Osterode haben in dieser Beziehung recht engen Kontakt zu einer Gruppe aus Göttingen, die sich „Kleine Göttinger Oldierunde“ nennt. Mit ihrem Sprecher Hans-Peter, ein sehr rühriger Oldiefan mit einem Opel aus den 50er Jahren, besteht enger Kontakt, weil diese Gruppe ähnlich zusammengestellt ist. Es ist kein Verein mit fester Satzung, sondern eine IG (Interessengemeinschaft), in der eine Vielzahl Besitzer ihrem Hobby nachgehen können. Man erhält bei den 4-wöchentlichen Kaffeenachmittagen den einen oder anderen Tipp, wie man pflegt, schraubt oder konserviert. Diese Oldierunde ist bei OTTO immer mit zahlreichen Fahrzeugen vertreten und ergänzt das Ausstellungsprofil auf dem historischen Kornmarkt. Andererseits fahren Osteroder Oldtimer Freunde zu Veranstaltungen, wie in Bad Gandersheim oder Seesen, wenn die Göttinger dorthin einladen.
Der Verein für Tourismus und Marketing Osterode (vtm) unterstützt OTTO. Daher begleitet ein verkaufsfoffener Sonntag das Geschehen auf dem Marktplatz und erlaubt auch weniger an Oldtimern interessierten, Osterode mit Gewinn zu besuchen.
Weitere Kontakte der Oldtimer Freunde:
Im näheren Umkreis hat sich im letzten Jahr ein weiterer lockerer Stammtisch namens RETRO 37 gegründet. Jeden 2. Montag des Monats trifft man sich im Hotel Sonnenhof in Katlenburg-Lindau.
Dort sind Schrauber, Nur-Besitzer und auch die OTTO-Organisatoren anzutreffen.